1803...1903... 2003


Am 18. April 1803 gründete die Bürgerschaft der freien Reichsstadt Frankfurt am Main die Musterschule als "Neue Bürgerschule", eine "Probier- und Experimentierschule".

 

Das Schulgebäude befand sich zunächst im Rote-Kreuz-Gäßchen in der Altstadt (Nähe Paulskirche, heutiges Gelände des Bundesrechnungshofs).

Ihre Gründung war die Antwort des Frankfurter Senats auf das zunehmende Bildungsbedürfnis der Bürger in Zusammenhang mit der Entwicklung von Wirtschaft, Handel und Technik.

Ihr pädagogisches Profil erhielt die Schule durch die Verwirklichung der Lehrmethoden des Pädagogen Pestalozzi.

Am 6. Oktober 1804 bekam die Schule auf Beschluss des Frankfurter Senats den Namen "Musterschule". Sie sollte anderen Schulen Beispiel und Muster sein in der Umsetzung der neuen Lehrmethoden. Neben den Latein- und Quartierschulen war sie die erste höhere Bildungsanstalt mit den Fächern Französisch, Geometrie und Geschichte.

Später (nach 1820) kamen weitere Fächer hinzu: Turnunterricht, Chemie und Englisch. Die Musterschule wurde zur Schule für alle höheren praktischen Berufsarten, für Kaufleute, Fabrikanten, Chemiker, Ingenieure und Apotheker.

 

Gebäude nach Umzug in die Kleine Friedberger Gasse (heute Gelände des Arabella-Hotels)

 

Gebäude im Oberweg (heutiger Standort)
In öffentlich ausgeschriebenen und abgehaltenen Prüfungen (sog. Musterstunden) gaben die Erzieher der Frankfurter Bürgerschaft jährlich Einblick in die Weiterentwicklung pädagogischer und fachdidaktischer Prinzipien. Als Lehrer wirkten in der Gründerzeit u. a. Dr. Adolf Diesterweg und die Pestalozzi-Schüler Friedrich Fröbel, Dr. Gottlieb Anton Gruner und Wilhelm Heinrich Ackermann.

Auch in der Folgezeit behielt die Musterschule ihren Charakter als "Reformschule". Immer wieder gingen von hier wegweisende pädagogische Impulse aus. So entstand unter dem Schulleiter Professor Dr. Max Walter (1894 - 1922) eine Erneuerungsbewegung im alt- und neusprachlichen Unterricht, die sogar im Ausland für Aufsehen sorgte. 1925 wurde die von Prof. Walter mitbegründete und fortentwickelte "Direkte Methode" verbindliches Lehrverfahren im neusprachlichen Unterricht der preußischen Realgymnasien; außerdem verwirklichte er seine Idee von der Schülermitverwaltung.


Seit 1980 wurde Französisch neben Englisch wieder 1. Fremdsprache. Im Jahre 1990 begann der Schulversuch "Musik-Zweig" und die Zusammenarbeit mit dem Konservatorium.


Mit freundlicher Genehmigung des Musterschulvereins

© 2002 Musterschulverein

 
Nach oben ]